Geschichte

Darum wird ein Glas Wasser zum Kaffee serviert …

Wasser

Seit 1993 findet jedes Jahr am 22. März der Weltwassertag statt. Wir finden, dass dies der beste Tag ist, um sich der Frage aller Fragen zu stellen: Warum wird ein Glas Wasser zum Kaffee serviert?

Für das Glas Wasser zum Kaffee gibt es eine Vielzahl an Gründen und Geschichten. Da ist sicherlich für jeden etwas dabei, das als Begründung gefallen finden kann. Wir haben uns auf die Suche begeben und konnten folgende Erklärungen ausfindig machen.

die Geschichte der arabischen Nomaden

  • In der Kaffeetradition von arabischen Nomaden ist das Glas fest verankert. Da bei den Nomaden Wasser kostbarer als Kaffeebohnen waren, galt ein Glas des kostbaren Nass als besondere Wertschätzung von Gästen.

Wiener Kaffeesiedertradition

  • Die Gäste der frühen Kaffeeschenken waren primär Künstler und Studenten. Aufgrund deren materieller Situation verbrachten diese oft Stunden mit einer Tasse Kaffee. Der nette Kaffeesieder stellte ihnen deshalb zusätzlich ein Glas Wasser an den Tisch.
  • Die ersten Kaffeesieder wollten mit dem Glas Wasser zum Kaffee deutlich machen, dass sie Wasser höchster Güte für die Kaffeezubereitung verwenden. Das war bis zur ersten Wiener Hochquellleitung, die 1873 eröffnet wurde, nicht ganz selbstverständlich. Mit Wasser aus einem Brunnen, bei der Kaffeezubereitung abgekocht, konnte Trinkwasser gespart werden. Somit war das Wiener Glas Wasser zum Kaffee ein Gütezeichen der Wiener Kaffeesieder.
  • Es war dem Adel vorbehalten das neuen Modegetränk zu genießen. Aber wohin mit einem nach dem Umrühren benutzten Kaffeelöffel. Abschlecken und auf die Untertasse legen wäre unschicklich gewesen. Ein Glas Wasser konnte hier Abhilfe schaffen, um den Löffel abzugeben.

Begründungen rund um den Kaffeegenuss

  • Wasser dient auch zum Verlängern des Kaffees. Mit einem Glas Wasser lässt sich somit ein Espresso ganz rasch in einen Verlängerten verwandeln. Keine Scheu vor dem Verdünnen von Kaffee, schließlich soll der Kaffee ein Genuss sein. Und was wäre für den persönlichen Genuss dienlicher, als das Kaffeegetränk an die persönlichen Vorlieben anzupassen.
  • Um den Mund von fremden Aromen zu befreien trinkt der Kaffeegenießer Wasser. Dies neutralisiert den Gaumen und der volle Kaffeegeschmack kann besser wahrgenommen werden.
  • In manchen Häusern ist das Wasser jedoch als Abschluss nötig, um den Kaffeegeschmack loszuwerden.

Begründungen rund um die Gesundheit

  • Früher wurde dem Kaffee fälschlicherweise unterstellt, dass er dem Körper Wasser entziehe und deshalb wurde das Glas Wasser zum Schutz vor Dehydration serviert. Zwischenzeitlich hat sich jedoch herausgestellt, dass Kaffee sich positiv auf den Wasserhaushalt auswirkt und daher der Flüssigkeitsaufnahme zugezählt werden kann, wenn doch das Koffein eine harntreibende Wirkung hat.
  • Wasser macht Kaffee für den Magen bekömmlicher, da dieser im Magen verdünnt wird und das Wasser somit die durch den Kaffee ausgelöste verstärkte Bildung von Magensäure bremst. Der Kaffeegenuss wird dadurch nicht beeinträchtigt, da der Kaffee und das Wasser getrennt voneinander getrunken werden.

Für uns klingen alle angeführten Gründe nachvollziehbar und alle Geschichten scheinen einen gewissen Wahrheitsgehalt zu enthalten. Nachdem klares Trinkwasser in Österreich heute selbstverständlich ist, servieren wir natürlich auch im Kaffeehaus des Kaffeelandes ein Glas Wasser zum Kaffee. Das ermöglicht den Gaumen von Fremdaromen zu befreien. Damit jeder Schluck zur Geschmacksexplosion wird, empfehlen wir vor jedem Schluck Kaffee einen Schluck Wasser zu sich zu nehmen.