FAIR world of coffee

Das Blatt wenden (Nepal / OXFAM RUDWUC RDC)

Beitragsbild Das Blatt wenden - Frauen zeigen Ihre Duna Tapari

Gerade so überleben – mehr nicht

„Die Männer aus unserem Dorf sind zwischen den Erntezeiten in Indien. Sie schuften dort als Tagelöhner,
damit die Familie nicht hungern muss.”

„Wir Frauen bleiben zuhause und kümmern uns um die Kinder, die Eltern, die Tiere und Felder.”
„Ab und zu können wir ein bisschen Feuerholz verkaufen, aber dabei verdienen wir nur sehr wenig. Andere Möglichkeiten, Geld zu verdienen, gibt es nicht, schon gar nicht für Frauen.”
So beschreiben Kleinbäuerinnen aus der ländlichen Grenzregion zwischen Nepal und Indien ihren Alltag.

Da Dürren und Überschwemmungen infolge des Klimawandels immer öfter die Ernten zerstören, können die meisten kleinbäuerlichen Familien vom Ertrag ihrer Felder allein nicht mehr leben. Immer aufs Neue müssen sie daher hoffen, dass die Männer im Ausland bezahlte Arbeit finden, damit die Familie die nächsten Wochen über die Runden kommt.

Doch trotz allem reicht das Geld für grundlegende Dinge nicht aus, zum Beispiel für den Schulbesuch oder eine Ausbildung der Kinder. Der ständige Kampf ums Überleben zehrt an den Kräften und lässt den Familien keinen Raum, ihre Lebensumstände zu verbessern.

Das Blatt wenden

Teeanbau an einem Hang
überdachter Handwerksplatz
Frauen bei der Herstellung von Duna Tapari
Frau bearbeitet Teeblatt
Frauen zeigen stolz ihre Duna Tapari (fertige Teller)
Frau an der Duna Tapari Presse
Verkaufsstand der Frauan für Duna Tapari
Frau mit Kind
Teeanbau an einem Hang überdachter Handwerksplatz Frauen bei der Herstellung von Duna Tapari Frau bearbeitet Teeblatt Frauen zeigen stolz ihre Duna Tapari (fertige Teller) Frau an der Duna Tapari Presse Verkaufsstand der Frauan für Duna Tapari Frau mit Kind

Handwerkskunst am Puls der Zeit

Doch es gibt Hoffnung: Immer mehr Frauen schließen sich zusammen und entwickeln Ideen zum Aufbau einer gemeinsamen Einkommensquelle. Einige greifen dabei auf eine alte nepalesische Handwerkskunst zurück, die Tradition mit Umweltschutz verbindet.

Duna Tapari werden in Nepal kleine Teller oder Schüsseln aus den Blättern des Salbaums (Shorea robusta) genannt. Diese werden häufig zum Servieren traditioneller nepalesischer Gerichte verwendet, vor allem bei Festen und religiösen Zeremonien wie der Segnung von Speisen, aber auch beim Familienpicknick und in Garküchen. In Zeiten der zunehmenden Umweltverschmutzung durch Plastik sind Duna Tapari als umweltfreundliche Alternative sowohl bei Einheimischen als auch bei Touristinnen und Touristen besonders gefragt.

Die Blätter werden kunstvoll von Hand in Schalenform angeordnet und dann mit kleinen Bambusstäbchen fixiert. Um die Teller robuster und haltbarer zu machen, werden sie anschließend getrocknet und mit einer Maschine in Form gepresst. Die Herstellung ist kostengünstig, da ausschließlich lokal verfügbare, natürliche Materialien verwendet werden. Die fertigen Duna Tapari werden auf Märkten und in lokalen Geschäften verkauft und bringen den Frauen, die sie herstellen, ein verlässliches kleines Einkommen.

Einkommen dank ökologischer Teller

Gemeinsam mit unserer Partner-Organisation Oxfam in Nepal möchten wir einer Frauengruppen in der südlichen Grenzregion Nepals mit der Herstellung von Duna Tapari den Aufbau eines Einkommens ermöglichen. Mit unserem Beitrag soll eine Frauengruppe eine Maschine zum Pressen der Blatt-Teller, Schulungen zur Herstellung und Vermarktung durch MitarbeiterInnen von Oxfam vor Ort in Nepal und die nötige Unterstützung bei der Vernetzung mit AbnehmerInnen für das fertige Produkt erhalten.

Fotos: © OXFAM-RUDWUC-RDC (Da wir die sozialen Projekte nicht selbst betreuen und besuchen, ist der Projektträger die Quelle und Eigentümer der Fotos)
Projektbeschreibung: © Entwicklungshilfeklub
KAFFEELAND HAINISCH in Zusammenarbeit mit Entwicklungshilfeklub und Oxfam in Nepal, Rural Women´s Development and Unity Centre (RUDWUC), Rural Development Centre (RDC) (Durchführung im Einsatzgebiet)

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