Triest: Antico Caffè San Marco

Wir lieben guten Kaffee, Bücher und historisches Ambiente. Naheliegend, dass das Antico Caffè San Marco somit zu unseren Lieblingskaffeehäusern in Triest zählt. Mit seiner Eröffnung im Jänner 1914 ist es zwar nicht das älteste Kaffeehaus in Triest, aber auch hier ist die Zeit stehen geblieben und dank seines Jugendstilflairs wird es zur Grand-Dame der Triester Kaffeehäuser.

Faszinierend ist allerdings auch die Geschichte des Hauses. Mit seiner Eröffnung wurde es zu einem Zentrum der italienisch-nationalistischen Ideologie, die die Abspaltung von Österreich-Ungarn forderte. Dies erklärt auch, dass es nicht einmal 18 Monate danach durch pro-österreichische Kräfte verwüstet wurde. Auch die Wiedereröffnung mit Kriegsende konnte nicht verhindern, dass das Kaffeehaus in einen knapp 80-jährigen Dornröschenschlaf fiel. Erst die Renovierung und Neueröffnung im Jahre 1997 erweckte das San Marco neu.

Als Treffpunkt Intellektueller, Künstler und Schriftsteller wurde es auch als Literatencafé von Triest bekannt. Unter anderem ließen sich Italo Svevo, James Joyce, Umberto Saba und Claudio Magris bei einem guten Kaffee inspirieren. Claudio Magris war es auch, der 2013 gemeinsam mit anderen Stammgästen das San Marco rettete, als dem Kaffeehaus durch das Ausbleiben von Gästen die erneute Schließung drohte. Aus dieser Zeit stammt auch die Buchhandlung im linken Teil des Lokals.

Genau diese Kombination aus historischem Kaffeehaus und Buchhandlung macht für uns das San Marco so besonders. Unterstrichen wird dies noch durch die Verwendung einer Elektra Verticale, eine der schönsten Kaffeemaschinen.

Aber auch abends als Restaurant glänzt das San Marco dank seiner gut sortierten Weinkarte und der sehr empfehlenswerten Küche.