Kaffeetipps für Reisen

Triest: Kaffeepass

Triest - Kaffeepass

„Machen Sie es so wie in Wien, nur ein bisserl kleiner“, soll die Anweisung von Kaiser Franz Joseph an seine Stadtplaner für Triest gewesen sein. Sollte Franz Joseph damit auch einem Barista Anweisungen für die Zubereitung eines Kaffees gegeben haben (in Italien wird weniger Wasser als bei uns für die Zubereitung verwendet), dann wäre das möglicherweise auch die Geburtsstunde des italienischen Caffè Espresso gewesen.

Dagegen spricht jedoch, dass sich die Kaffeekultur in Triest vom übrigen Italien deutlich unterscheidet. Natürlich wird auch in Triest, wie überall sonst in Italien, der Caffè (in Triest als Caffè nero zu bestellen, oder als Caffè nero in B, wenn´s im Glas sein soll) auch oftmals schnell im Stehen an der Bar getrunken. Allerdings erwecken die alteingesessenen Triester Kaffeehäuser Erinnerungen an die uns bekannte alte Wiener Kaffeehauskultur. Und tatsächlich hat sich in Triest eine ähnlich Kaffeehauskultur wie bei uns etabliert.

Triest gilt nicht umsonst als Kaffeehauptstadt Italiens. 1.500 Tassen Kaffee pro Kopf (rund doppelt so viel Kaffee wie im übrigen Italien) untermauern diese Positionierung. Der tatsächliche Grund ist allerdings in der intensiven Verbindung der Stadt mit ihrem Hafen zu finden.

Triest und sein Hafen

Über 500 Jahre war die Hafenstadt am Scheitel zwischen Ost und West, Österreichs wichtigster Zugang zur Adria. 1719 erteilte Karl VI der Stadt die Freihandelslizenz, welche später sowohl von Italien als auch von der Europäischen Union bestätigt wurde. Maria Theresia und ihr Sohn Joseph II erweiterten Triest anschließend zu einer der größten Handelsstädte des Mittelmeers , die mit dem Untergang von Venedig auch dessen Rolle im internationalen Handel übernehmen sollte. Durch den Freihafen hat die Stadt nach wie vor eine Sonderstellung im europäischen Kaffeehandel.

Als eine gute Variante in die Triester Kaffeehauskultur einzutauchen bietet sich der Kaffeepass an. In diesem sind die ältesten Kaffeehäuser der Stadt enthalten. Egal, ob der Kaffee schmeckt oder nicht, lohnt sich in all diesen Kaffeehäusern ein Besuch. In diesen Traditionshäusern sind die Uhren vor über 100 Jahren stehen geblieben und so konnten die sehenswerten, traditionellen Inneneinrichtungen erhalten bleiben.

Der Kaffeepass ist einerseits ein Gutscheinheft, mit dem entweder in jedem teilnehmenden Kaffeehaus ein Kaffee an der Theke oder in drei Häusern ein Kaffee am Tisch sitzend konsumiert werden kann. Andererseits werden im Begleitheft die Häuser und die typischen Süßspeisen von Triest kurz vorgestellt. Und da sich in Triest ein eigenes Kaffeevokabular entwickelt hat, erklärt der Kaffeepass auch den Unterschied zwischen einem Capo und einem Caffè gocciato o Goccia.

Am Kaffeepass aktuell teilnehmende Häuser

  • Savoy Lounge by Eataly (Riva del Mandracchio 4)
  • Harry´s Piccolo Restaurant & Bistro (Piazza Unità d’Italia 2)
  • Caffé degli Specchi (PIazza Unità d’Italia 7)
  • Caffé Tommaseo (PIazza Nicolò Tommaseo 4)
  • Antico Caffé Torinese (Corso Italia 2)
  • Caffé Stella Polare (via Dante Alighieri 14)
  • Caffeteria-Pasticceria La Bomboniera (Via Trenta Ottobre 3)
  • Pasticceria Caffé Pirona (Largo della Barriera Vecchia 12)
  • Antico Caffé San Marco (Via Cesare Battisti 18)

Erhältlich ist der Kaffeepass beim Trieste Infopoint auf der Piazza Unità d’Italia

Tipp: Die Gutscheine sind nicht den teilnehmenden Häusern zugeordnet. Daher können sich mehrere Personen einen Kaffeepass teilen. Der Kaffeepass enthält 9 Gutscheine. Sie benötigen 1 Gutschein für einen Caffè an der Theke oder 3 Gutscheine für einen Caffè an einem Tisch.