FAIR world of coffee

Gemeinsam für den Regenwald (Brasilien / FASE)

Projektgrafik gemeinsam für den Regenwald

Ausbildung und Einsatz indigener RegenwaldschützerInnen

Abholzung, Waldbrände, vergiftete Flüsse – der Regenwald im Amazonasgebiet ist von rasant zunehmender Zerstörung bedroht. Doch wenn dieses einzigartige Ökosystem aus dem Gleichgewicht gerät, hat dies folgenschwere Auswirkungen für den ganzen Planeten. Für die indigenen Gemeinschaften, die seit vielen Generationen von und mit dem Wald leben, bedeutet sein Verlust das Ende ihrer traditionellen Lebensweise oder sogar ihrer Existenz.

Doch noch ist es nicht zu spät: Immer mehr VertreterInnen indigener Gemeinden setzen sich aktiv dafür ein, ihren Lebensraum vor der zunehmenden, massiven Zerstörung zu schützen. Unterstützung finden sie dabei unter anderem bei der lokalen Initiative Grupo Carta de Belém. Mit diesem Projekt tragen wir dazu bei, indigenen RegenwaldschützerInnen Schulungen und Vernetzungstreffen durch Grupo Carta de Belém zu ermöglichen und fördern ihre gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit. Denn nur als starke Gemeinschaft, die über das nötige Wissen und die Mittel verfügt, kann der Schutz des Amazonas-Regenwaldes gelingen.

Dramatische Zerstörung
„In zehn Jahren wird das Ökosystem des Amazonas kippen, wenn wir nicht sofort handeln. Das Herz dieses Planeten wird aufhören zu schlagen. Das sagen unsere und das sagen eure Wissenschaftler, und vielleicht ist es das Einzige, worin sie sich einig sind. Wir werden untergehen, wenn wir nicht handeln.“
Mit diesem eindringlichen Appell hätte die indigene Schauspielerin Kay Sara die Wiener Festwochen 2020 eröffnen sollen. Die Festwochen mussten aufgrund der Pandemie abgesagt werden. Ihre Eröffnungsrede ging dennoch als Videobotschaft aus Brasilien um die Welt.
So wie Kay Sara warnen viele weitere VertreterInnen indigener Gemeinden aus dem Amazonasgebiet vor der immer schneller voranschreitenden Zerstörung ihres Lebensraums, eines der wichtigsten Ökosysteme der Erde. Großgrundbesitzer brennen gezielt Regenwald ab, um mehr Platz für Viehweiden und den Anbau von Tierfutter zu schaffen. Bergbau und der Bau von Staudämmen vergiften Flüsse, zerstören Felder und ganze Dörfer. Den indigenen Familien wird so die Lebensgrundlage entzogen – und global droht eine rasante Verschärfung des Klimawandels.

HüterInnen des Regenwalds
Indigene Gemeinschaften im Amazonasgebiet leben seit Generationen im Einklang mit der sie umgebenden Natur. Durch ihre traditionelle Lebensweise, ihr einzigartiges Wissen und die nachhaltige Nutzung von Ressourcen, schonen sie nicht nur Wasser, Böden und Tierbestände, sondern tragen auch aktiv zur Pflege und zum Erhalt dieses wichtigen Ökosystems bei. Sie gelten daher zu Recht als HüterInnen des Regenwalds.
Doch damit sie ihren Lebensraum vor der zunehmenden, massiven Zerstörung schützen können, braucht es dringend die Unterstützung durch eine starke Gemeinschaft. 2009 gründeten daher VertreterInnen indigener Gemeinden aus Brasilien gemeinsam mit kleinbäuerlichen Kooperativen, lokalen Umweltschutzorganisationen und weiteren Betroffenen den Zusammenschluss Grupo Carta de Belém. Ihr gemeinsames Ziel ist der Erhalt des tropischen Regenwalds am Amazonas und weiterer bedrohter Ökosysteme wie dem Cerrado, einer Trockensavanne im Landesinneren von Brasilien.
Grupo Carta de Belémsetzt dabei auf zwei Ebenen an: zum einen bei Bewusstseinsbildung, Rechts- und Öffentlichkeitsarbeit zur Stärkung der Zivilgesellschaft sowie zum anderen bei der Förderung konkreter Maßnahmen zum Umweltschutz, zum Beispiel bei biologischer Landwirtschaft und Aufforstungsprojekten.

„Dieser Wahnsinn muss aufhören“ (youtube) – Eröffnungsrede der indigenen Schauspielerin Kay Sara anlässlich der Wiener Festwochen 2020

Damit ihre Stimme gehört wird
Wir möchten dazu beitragen, dass indigene Gemeinden im Amazonasgebiet das nötige Wissen und die Mittel erhalten, um den Regenwald vor Zerstörung schützen und ihre Existenz sichern zu können. Gemeinsam mit unserer Partner-Organisation Misereor und Grupo Carta de Belém unterstützen wir daher folgende Maßnahmen für VertreterInnen indigener Gemeinden in bedrohten Gebieten:
Aus- und Weiterbildung: Wissensvermittlung über Ökologie, Rechte und Handlungsmöglichkeiten
Vernetzung und Vertretung: gemeinsames Erarbeiten von Schutzstrategien, Wissensaustausch, Vertretung der Gemeinden bei Behörden und Gremien
Öffentlichkeitsarbeit: um gesellschaftliches und politisches Umdenken und Handeln zu bewirken

Fotos: © FASE (Da wir die sozialen Projekte nicht selbst betreuen und besuchen, ist der Projektträger die Quelle und Eigentümer der Fotos)
Projektbeschreibung: © Entwicklungshilfeklub
KAFFEELAND HAINISCH in Zusammenarbeit mit Entwicklungshilfeklub, Misereor, Grupo Carta de Belém (Durchführung im Einsatzgebiet) und Federação de Órgãos para Assistência Social e Educacional (FASE – Lokaler Rechtsträger)

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