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Zukunft ohne Hunger für Bauernfamilien in Oromia (Äthiopien / Caritas)

Projektbild Hühnerschar

Für Mesaret ist das Gegacker in ihrem Hinterhof Musik in den Ohren. Nie hätte sie sich gedacht, dass sie einmal ein eigenes Einkommen haben wird. Mit den vier Hühnern, dem Hahn und dem Hausgarten kann sie ihren Kindern genug zum Essen geben und in ihrer Spargruppe auch noch etwas Geld beiseitelegen. Mesaret hat die Hühner über das Caritas-Programm „Schenken mit Sinn“ erhalten.

Zweimal am Tag lässt Mesaret ihre Hühner ins Freie. Ansonsten sind die Tiere im Gehege, das die junge Frau eigens im Garten errichtet hat. Für Mesaret und ihre Familie sind die Hühner ein wahrer Segen. Ihr Mann hat das Dorf vor zwei Jahren auf der Suche nach Arbeit verlassen und ist nicht mehr zurückgekommen. Seither ist die Familie auf sich allein gestellt. Als Tagelöhnerin verdiente Mesaret oft nicht genug, um ihren Kindern genug zum Essen zu geben.

Diese Sorge muss sie jetzt nicht mehr haben: Jede von Masarets Hennen legt bis zu 300 Eier im Jahr. Das sind genug, um die Familie satt zu machen und einen Teil auf dem Markt zu verkaufen. Mit dem Geld kann Mesaret andere Lebensmittel kaufen und sogar die Schuluniformen bezahlen, was früher kaum möglich war. Manchmal bleibt sogar etwas Geld übrig. Das legt sie in ihrer Spargruppe für schwierige Zeiten beiseite.

Mesaret ist eine von 200 Frauen in Äthiopien, die über das McAnthony-Center der Caritas Meki die Chance auf ein eigenes Einkommen bekommen. Das Zentrum wurde im Gedenken an den gleichnamigen Südtiroler Musiker aufgebaut und unterstützt Frauen auf ihrem Weg aus der Armut heraus in ein selbstständiges Leben. Der erste Schritt dabei ist die Mitgliedschaft in einer Spargruppe, in der sich die Frauen gegenseitig helfen. Sie erhalten dort auch Schulungen im Kompostieren, im Anlegen eines eigenen Hausgartens, und Starthilfen zum Aufbau einer Existenzgrundlage.huhn-00

Insgesamt 50 Frauen, darunter auch Mesaret, haben sich für die Hühnerzucht entschieden. Dazu haben sie im McAnthony-Center gelernt, wie sie die Hühner richtig halten können. Als Starthilfe haben sie vier Hennen, einen Hahn und 20 Kilogramm Kraftfutter erhalten. Den Hühnerstall in ihrem Garten hat Mesaret selbst gebaut. Die Caritas-Mitarbeiter haben ihr gezeigt, wie das geht. Mesaret weiß inzwischen auch, wie sie Mais in ihrem Hausgarten anpflanzen kann. Diesen verfüttert sie jetzt an ihre kleine Hühnerschar.

Gegacker im Hinterhof einiger Bauernfamilien in Oromia

Huhn auf der Wiese
Kücken in der Hand
Hühner im Haus
Mesaret mit Huhn
Frauen mit ihren Hühnern
Hühner bei Wassertrog
Huhn mit Kücken
Kücken vor Geflecht
Huhn auf der Wiese Kücken in der Hand Hühner im Haus Mesaret mit Huhn Frauen mit ihren Hühnern Hühner bei Wassertrog Huhn mit Kücken Kücken vor Geflecht

An 10 Bauernfamilien wurden jeweils 4 Hühner und ein Hahn aus dem KAFFEELAND übergeben. Die Familien wurden auch in der Haltung und Pflege der Hühner geschult. Für viele sehr arme Haushalte in Äthiopien die keinerlei Land besitzen, ist ein Huhn bereits ein Luxus. Dank der zugeteilten Hühner vergrößert sich die Hühnerschar der Familien innerhalb von wenigen Monaten. Einmal im Monat gehen sie dann auf den Markt und verkaufen dort ein bis zwei ihrer Hühner. Mit dem Erlös können sie für sich und ihre Kinder das Nötigste einkaufen: Mehl, Öl und ein wenig Salz und Zucker. Die Eier ergänzen jetzt zudem ihre Ernährung und sie können bei den Nachbarinnen gegen andere Hilfsgüter eingetauscht werden.

Fotos: © Caritas (Da wir die sozialen Projekte nicht selbst betreuen und besuchen, ist der Projektträger die Quelle und Eigentümer der Fotos)
Projektbeschreibung: © Caritas Südtirol

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