FAIR world of coffee

Wachsendes Wissen – Aufforstung (Malawi / Caritas)

Projektgrafik Baumschule in Malawi

Schulkinder schützen ihren Lebensraums durch Aufforstung

Wenn die Ernte schlecht ausfällt, müssen die kleinbäuerlichen Familien im Norden von Malawi Feuerholz und Holzkohle verkaufen, um überleben zu können. Jeder gefällte Baum führt aber dazu, dass ihre Felder ungeschützt den Wetterkapriolen ausgesetzt sind. Die Familien sind in einem Teufelskreis gefangen: Holzen sie ab, fallen die Ernten noch schlechter aus. Holzen sie nicht ab, hungern sie.

Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen, ist jetzt.“
Dieser Satz wird nun zum Motto an den Schulen. So lernen die Schulkinder schon früh, dass sie den Folgen der Abholzung etwas entgegen setzen können: Bäume. Denn die Zukunft beginnt mit den Kindern. Ihr WACHSENDES WISSEN ermöglicht wachsende Wälder, fruchtbare Felder und ausreichende Ernten.

Wovon werden die Kinder leben?
„Wir brauchen Holz zum Kochen, sonst verhungern wir. Wir stellen Holzkohle her und sammeln Brennholz, um es zu verkaufen. Holz ist unsere einzige Möglichkeit Geld zu verdienen. Wovon sollen wir leben, wenn wir die Bäume nicht fällen und nicht verwerten dürfen?“, fragt eine Mutter aus dem Gebiet Mwenemisuku im Norden Malawis verzweifelt. Für die kleinbäuerlichen Familien bedeuten die Bäume und Sträucher die einzige Energie- und Einnahmequelle. Durch Abholzung und Rodungen für neue Anbauflächen ist der Waldbestand jedoch bereits so stark gelichtet, dass bei extremen Regenfällen der Boden erodiert und in der Trockenzeit die Quellen versiegen. Und so lautet die Gegenfrage der Tochter an die Mutter: „Wovon werden wir leben, wenn wir groß sind und es keine Bäume mehr gibt?“

Wachsendes Wissen

Personen am Weg im Gebirge
Frau mit Kindern an der Wasserstelle
Frau bei der Feldarbeit
Kinder mit Trögen am Kopf tragend
Personen mit Setzlingen in der Hand
Kinder begutachten Setzlinge
Männer zeigen das richtige Gießen
Schulkinder präsentieren ihre Setzlinge
Schulkinder bei der Arbeit in der Baumschule
Mann hilft Buben beim Einsetzen eines Baumes
Setzlinge mit Erde in Säcken
Mädchen setzen Bäume ein
Personen am Weg im Gebirge Frau mit Kindern an der Wasserstelle Frau bei der Feldarbeit Kinder mit Trögen am Kopf tragend Personen mit Setzlingen in der Hand Kinder begutachten Setzlinge Männer zeigen das richtige Gießen Schulkinder präsentieren ihre Setzlinge Schulkinder bei der Arbeit in der Baumschule Mann hilft Buben beim Einsetzen eines Baumes Setzlinge mit Erde in Säcken Mädchen setzen Bäume ein

Schlechte Böden
Der südostafrikanische Binnenstaat Malawi ist geprägt von einer vielfältigen, teils subtropischen Landschaft: Gebirge mit Gipfeln bis zu 3.000 Metern Höhe, Hochebenen, Wälder, Seengebiete, Savannen. Malawi verfügt über viele fruchtbare Landstriche, doch werden diese meist von der Tabak- und Teeindustrie beansprucht, die großflächig für den Export anbauen. Di kleinbäuerlichen Familien wurden auf die weniger ergiebigen Böden verdrängt, und so lebt mehr als die Hälfte der Bevölkerung weit unter der Armutsgrenze.

Schlechte Ernten
Dazu kommt, dass das Wetter immer unberechenbarer wird. Für die Familien im Norden des Landes wird das Überleben auf ihrem kleinen Stück Land zunehmend schwieriger. Immer wieder kommt es zu Ernteausfällen wegen zu starker Regenfälle oder monatelanger Dürre.
Die darauffolgenden Nahrungsmittelknappheiten treffen die kleinbäuerlichen Familien hart. In guten Jahren erwirtschaften sie zumindest einmal im Jahr durch den Verkauf der Ernteüberschüsse ein Einkommen. In schlechten Jahren müssen sie andere Wege suchen um zu überleben: Sie sammeln Brennholz und stellen Holzkohle her.
Die Menschen können dabei in ihrer verzweifelten Situation nicht darauf achten, dass sich mit jedem gefällten Baum die Bodenfruchtbarkeit verringert. Durch die starke Entwaldung fließt viel Regenwasser oberirdisch ab, ohne von der Erde aufgenommen zu werden. Der Boden wird ausgelaugt, der Ernteertrag sinkt.

Hoffnung für die nächste Generation
Franklin Msiska, Projektleiter der Caritas Karonga, sieht in den Kindern und ihrem Wissen die Hoffnung für die Zukunft:
„Die kleinbäuerlichen Familien sind in einem Teufelskreis gefangen. Sie fällen die Bäume, weil sie das Holz zum Überleben benötigen – gleichzeitig brauchen sie aber die Bäume zum Schutz ihrer Felder, damit sie eine gute Ernte haben. Wenn sich das Wissen um die Bedeutung der Bäume nicht ändert, bleibt für die nächste Generation nichts übrig. Es liegt in unserer Verantwortung, den Kindern auch morgen noch ein Überleben zu ermöglichen. Sie sollen nicht für die Fehler ihrer Eltern büßen. Wir müssen ihnen dabei helfen, jetzt schon mit dem Schutz ihres Lebensraums zu beginnen.“

Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen, ist jetzt
Unsere Partner-Organisation Misereor arbeitet seit dem Jahr 2010 mit der Caritas Karonga im Bereich Bewusstseinsbildung zusammen. Nun soll durch ein umfassendes Projekt in vier Gebieten der Distrikte Karonga und Chitipa im Norden Malawis ein Umdenken bei den kleinbäuerlichen Familien hinsichtlich der Zerstörung ihres Lebensraums durch Abholzung angestoßen werden.
Aus dem Sprichwort „Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen, war vor 20 Jahren. Die nächstbeste Zeit ist jetzt“, wurde das neue Motto abgeleitet.
Wir möchten dazu beitragen, dass das Umdenken bereits bei den Kindern beginnt. Sie sollen eines Tages sagen können, dass sie in ihrer Kindheit Bäume gepflanzt haben und deshalb von den fruchtbaren Böden ihrer Felder leben können.

Kinder pflanzen Zukunft
„Die Zukunft beginnt mit dem Wissen der Kinder. Deshalb arbeiten wir mit möglichst vielen Schulen zusammen. Nur durch das Wissen über die Zusammenhänge zwischen Bäumen und Böden können die Kinder ihre Lebensgrundlagen sichern. Wenn jedes Kind Bäumchen pflanzt, dann wird es wieder ausreichend Wälder und Holz für alle geben“,
ist Franklin Msiska überzeugt. Die Projektaktivitäten bestehen daher aus zwei Komponenten:

– Baumschulen
An 50 Schulen in vier ländlichen Gebieten soll je eine Baumschule mit 10.000 einheimischen Setzlingen und weiteren Nutzholzarten aufgebaut werden. Ziel ist, dass jedes Kind Baumsetzlinge auf dem Schulgelände, bei den Häusern, auf den Feldern und im Dorf pflanzt. Für jede Baumschule werden Baumsamen bereitgestellt und Schaufeln, Schubkarren, Abdeckplanen sowie Wuchs- und Schutzhüllen angeschafft, die im Besitz der Schulen bleiben. In jeder Schule gründen Kinder, Lehrerinnen und Lehrer eine Umweltgruppe, die sich unter fachmännischer Begleitung der Caritas Karonga um die Setzlinge kümmert und weitere Bäumchen aus Samen zieht.

– Umweltbildung
An jeder Schule werden einige Lehrpersonen speziell geschult, um das Thema Aufforstung im Unterricht besser zu verankern. Sie organisieren gemeinsam mit den Umweltgruppen schulübergreifende Wettbewerbe und Radiosendungen zu den Auswirkungen von Abholzung, Klimawandel und anderen Umweltthemen. Außerdem werden Materialien wie Schautafeln und Bildergeschichten

Fotos: © Misereor, Caritas Karonga (Da wir die sozialen Projekte nicht selbst betreuen und besuchen, ist der Projektträger die Quelle und Eigentümer der Fotos)
Projektbeschreibung: © Entwicklungshilfeklub
KAFFEELAND HAINISCH in Zusammenarbeit mit Entwicklungshilfeklub, Misereor und Caritas Karonga (Durchführung im Einsatzgebiet)

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