Anbau und Herkunft | Unsere Kaffeebauern

Unsere Kaffeebauern: Kavugangoma washing station (Burundi)

Kaffeesack der washing station Kavugangoma

In der Region Muyinga im Nordosten von Burundi (die Region grenzt an Tansania) finden wir die Kavugangoma washing station. Spannend an dieser washing station ist einerseits die Geschichte dazu, aber genauso interessant erscheint uns deren Gründer Richard Kaderi.

Richard Kaderi wurde nach seinem Schulabschluss zum Studium ins Ausland geschickt, um den Bürgerkriegen (einschließlich Völkermord), die zwischen Tutsi und Hutus wüteten, zu entgehen. Nachdem er die Welt bereist und in vielen verschiedenen Branchen (von Textilien bis Öl) gearbeitet hatte, beschloss er, nach Burundi zurückzukehren.

Schon in jungen Jahren wurde Richard von seinem Großvater mit der Leidenschaft für Kaffee infiziert. (Dieser brachte 1932 den Kaffee von Butare in Ruanda nach Burundi die Region Muyinga). Dies erklärt auch den Wunsch nach seiner Rückkehr, mit der AFRICAN PROMOTION COMPANY (APROCO) sein eigenes Unternehmen zur Vermarktung von Kaffee zu begründen.

Um die Kaffeequalität anzuheben und somit den Kaffeebauern höhere Preise zu ermöglichen, legte er damit auch den Grundstein für die washing station in seiner Heimatstadt. Der Name Kavugangoma, was eigentlich der „Klang der Trommeln“ bedeutet, stammt von der Lage der washing station, die sich auf dem Hügel von Kavugangoma befindet. In der burundischen Tradition wurden alle Trommeln aus Bäumen namens Umuvugangoma hergestellt. Vor langer Zeit, als Burundi noch ein Königreich war, wurde dieser Baum hier auf dem Hügel gepflanzt. Aufgrund seiner besonderen Bedeutung werden Baum und Hügel in der Region beinahe als heilig angesehen.

Die Kaffeebauern der umliegenden 18 Hügel organisierte Richard in einer Kooperative namens APROCAME, „Association for the Promotion of the Model Coffee Producers and their Environment“. Sie bringen Ihren Kaffee zur weiteren Verarbeitung in die washing station. Diese gilt auch als ein Modell für Nachhaltigkeit und Innovation in der Region. Neben der Fokussierung auf ökologische Abwasserbehandlung, Nutzung von Solarenergie, der Gewinnung von Trinkwasser und einem Bienenprojekt wurde auch ein Augenmerk auf die Verhinderung von Bodenerosion durch die Pflanzung vieler Obstbäume rund um die washing station gelegt.

Neben der washing station hat Richard eine kleine Kaffeefarm zu Demonstrations- und Schulungszwecken angelegt. Er hat aber auch Zeit und Geld in mehrere lokale soziale Projekte investiert, um die Armut in der Region zu bekämpfen. So wurden eine Grundschule, ein Versammlungszentrum mit einem Park und öffentlichen Toiletten errichtet. Neben den Projekten zur Verbesserung der Infrastruktur und der Schaffung von Arbeitsplätzen gibt es aber auch ein Programm, um Kaffeebauern den Zugang zu Kleinkrediten zu ermöglichen und somit grundlegende Verbesserungen (Schulmaterialien für Kinder, Zement zur Befestigung ihrer Häuser usw.) zu initiieren.

Die Bemühungen der Kavugangoma washing station zeigen auch erste Früchte. So erhielt die washing station eine Auszeichnung für die Bemühungen zur Reduktion der CO2-Emissionen. Und der Kaffee erzielte bereits erste Preis in den lokalen Cup of Excellence Bewerben.

2017 beschloss Richard, seine washing station (kostenlos für die ersten 3 Jahre) an ehemalige Mitarbeiter zu vermieten, die die Kooperative COPROCAME gegründet hatten, unter der Voraussetzung, dass der begonnene Weg zur Produktion von hochwertigem Spezialiätenkaffee weiter fortgesetzt wird.

Mehr Informationen zu Richard und zur Kavugangoma washing station findet sich auf der Homepage von Ruvubu coffee.

Leider ist unser Burundi Kavugangoma Kaffee von der Kavugangoma washing station bereits ausgetrunken.