Rezepte

süßer Sterz im Häferlkaffee

Sterz im Kaffee

Am einprägsamsten in Erinnerung geblieben ist mir der süße Sterz im Häferlkaffee im Zusammenhang mit meinem Urgroßvater. Dieser hat seinen Kaffee (in meiner Erinnerung) nie getrunken, sondern Kaffee (mit süßem Sterz) „gefrühstückt“, Kaffee (mit eingebrocktem Brot) „gegessen“ oder Kaffee (mit einem Kipferl eintauchend) „gejausnet“. Jedenfalls verwendete er je nach Tageszeit eine unterschiedliche Bezeichnung für die Kaffeeaufnahme, nie jedoch hat er diesen einfach nur getrunken. Vermutlich ist dieses Verhalten auf seine Herkunft zurückzuführen (siehe auch unseren Beitrag „Trink deinen Kaffee und ich sag dir, wer du bist„). Andererseits mit einem süßen Sterz im Häferlkaffee bin ich auch dazu verleitet, Kaffee ganz einfach „nur“ zu frühstücken.

Angeregt vom Rezeptwettbewerb der Genuss Burgenland habe ich nun versucht das von meiner Großmutter überlieferte Rezept mit Mengenangaben zusammenzuschreiben. Und darin lag die echte Herausforderung, denn Mengenangaben gab es von Oma dazu nicht wirklich. Sie gab uns das Rezept unter Angabe von „des mochst überhapps nach Gfühl“ weiter.

Was wir benötigen:

  • 1 Tasse Polenta (= Maisgrieß)
  • 3 Tassen Wasser
  • 1 Prise Salz
  • 1 EL Butter
  • 1 EL Honig
  • 2 Häferlkaffee (Kaffee mit oder ohne Milch – alternativ geht´s auch nur mit Milch oder Kakao)

Und so wird´s gemacht:

  1. In einem Topf zunächst das Wasser mit einer Prise Salz zum Kochen bringen.
  2. Sobald das Wasser kocht, die Temperatur auf die kleinste Stufe zurückschalten und die Polenta mit einem Schneebesen zügig einrühren.
  3. Danach auf kleiner Flamme unter regelmäßigem Rühren rund eine Viertelstunde quellen (= köcheln) lassen.
  4. Anschließend das Ganze vom Herd nehmen, Butter und Honig einarbeiten und den Sterz rund 10 Minuten zugedeckt ausdampfen lassen.
  5. Währenddessen zwei Häferlkaffee zubereiten
  6. Zuletzt den Sterz auf zwei kleine Schüsseln aufteilen, mit dem Häferlkaffee übergießen und vor dem Servieren mit etwas frisch gemahlenem Kaffee toppen.

So ein Kukuruzsterz (Kukuruz = Woaz = Mais) ist eine äußerst einfache Kost, die sich genauso schnell und einfach abwandeln lässt. Egal ob als fester, süßer Sterz (wie im obigen Rezept), als cremig-weicher Sterz (mit einer zusätzlichen Tasse Wasser) oder deftig (Wasser durch Suppe ersetzen, geriebenen Parmesan statt Honig einarbeiten und nach dem Ausdampfen den Sterz mit Speck und Zwiebeln im Fett anrösten und mit Parmesan überstreut servieren – für eine vegetarischen Variante den Speck einfach durch Gemüse ersetzen), Kukuruzsterz schmeckt immer.