Lebensfeindliche Elendsviertel
„Bei uns im Viertel gibt es keine Orte zum Spielen, keine Wiesen oder Bäume. Überall liegt Müll und die Luft ist vergiftet von Abgasen und dem vielen Staub. Wenn wir Fußball spielen wollen, müssen wir einen langen und gefährlichen Weg auf uns nehmen. Was ich mir am meisten in unserer Nachbarschaft wünsche, ist ein grüner Park zum Spielen.“
Antworten wie diese bekommt man oft, wenn man Kinder aus den Elendsvierteln am wüstenhaften Stadtrand von Lima fragt, was sie sich am meisten wünschen. San Juan de Lurigancho ist der ärmste Randbezirk der peruanischen Hauptstadt und hat die prekärsten Lebensbedingungen.
Viele mittellose Familien, die auf der Suche nach Arbeit vom Land in die Stadt kommen, siedeln sich notgedrungen auf den kahlen, felsigen Hügeln an, abgeschnitten von öffentlicher Infrastruktur wie Wasserversorgung und Müllabfuhr. Viele leiden an Atemwegserkrankungen aufgrund der Abgase und des giftigen Rauchs durch Abfallverbrennung. Diese lebensfeindliche Umgebung vergiftet nicht nur die Luft zum Atmen, sondern auch die Hoffnung auf ein besseres Leben.
Hoffnung sprießen lassen
Kleine Oasen in der Stadtwüste
Immer mehr Familien am Stadtrand möchten sich mit diesen unerträglichen Lebensbedingungen jedoch nicht mehr abfinden. Mit dabei und allen voran sind die Kinder und Jugendlichen, die mit viel Begeisterung und Kreativität ihr Viertel zu einem gesünderen und lebenswerteren Ort machen wollen. Gemeinsam entwickeln sie Ideen, um der Müllbelastung und Luftverschmutzung entgegenzuwirken, zum Beispiel eine Müllsammelaktion oder das Anlegen eines Gemeinschaftsgartens.
Durch die lokale Organisation Kallpa erhalten sie das nötige Wissen und die Mittel, um diese Träume in die Tat umsetzen zu können. Sie unterstützt die Familien in San Juan de Lurigancho bei der Verbesserung ihrer Lebensumstände. Der Leiter von Kallpa erklärt:
“Unser Ziel ist es, die BewohnerInnen zu befähigen, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und zu meistern. Oft sind dabei die Kinder und Jugendlichen die treibende Kraft. Mit dem Erfolg, den sie erleben, wenn sie ihre Umwelt zum Positiven verändern, wächst auch ihr Selbstvertrauen, das eigene Leben zu verändern. Sie wachsen zu informierten Erwachsenen heran, die ihr Recht auf ein gesundes Leben einfordern.”
Mit diesem Projekt unterstützen wir Kinder und Jugendliche, ihre Umwelt und ihre Zukunft positiv zu verändern.
Kinder gestalten ihr Viertel
Mit unserem Beitrag erhalten Kinder und Jugendliche aus zwei Vierteln am Stadtrand die nötigen Schulungen und das Material (z.B. Setzlinge und Saatgut), um ihre Nachbarschaft grün und lebenswert zu gestalten und sich für gesündere Lebensumstände einzusetzen:
- Umweltaktionen: Kinder pflanzen Bäume, legen mit ihren Eltern Hausgärten an und stellen Kompost her
- Schulungen: Recht auf Gesundheit, Umwelt- und Klimaschutz, Müllvermeidung und -sammlung
- Aufmerksamkeit erzeugen: durch kreative Mal- und Bastelwettbewerbe, Erstellung von Filmmaterial für Kampagnen in sozialen Medien, etc.
Fotos: © Entraide et Fraternité (Da wir die sozialen Projekte nicht selbst betreuen und besuchen, ist der Projektträger die Quelle und Eigentümer der Fotos)
Projektbeschreibung: © Entwicklungshilfeklub
KAFFEELAND HAINISCH in Zusammenarbeit mit Entwicklungshilfeklub, Entraide et Fraternité (Projektkoordination im Einsatzgebiet), Asociación Kallpa (Durchführung im Einsatzgebiet)