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Caffè alla Salentina oder die Geschichte vom Iced Coffee

Caffé alla Salentina

Vermutlich lieben wir den Caffè alla Salentina ganz besonders, weil sein Ursprung in Lecce liegt. Denn Lecce ist jene Stadt in Süditalien, wo sich ein Zweig unserer Familie niedergelassen hat. (Danke nach Lecce für diese leckere Kaffeespezialität)

Interessant ist aber auch die Geschichte wie Antonio Quarte auf die Idee des Caffè alla Salentina kam. Übrigens manche nennen dieses Kaffeegetränk auch Caffè Salentino, manche Caffè Leccese und manche sagen auch einfach nur Iced Coffee dazu.

Aber nun zurück zur Geschichte, wie es zur Rezeptur kam.

Es war in den 1950er Jahren als es es noch keine Kühlschränke gab, Lebensmittel daher in Eisboxen aufbewahrt wurden. Die Eisblöcke für diese Konservierung von Lebensmitteln konnten über die Gastronomie bezogen werden. Antonio Quarte begann genau zu jener Zeit mit dem Kaffeerösten in seiner Bar namens La casa del Caffè im historischen Zentrum von Lecce. Neben seinem selbst gerösteten Kaffee verkaufte er auch besagte Eisblöcke. Eines Tages im Hochsommer hatte er dann die geniale Eingebung, die beiden Dinge zu kombinieren, um der Sommerhitze zu trotzen und das Ganze zusätzlich mit Mandelmilch zu süßen. Sofort wurden kleine unregelmäßige Würfel aus dem Eis gebrochen, direkt mit frischem Kaffee aufgegossen und nach Kundenwunsch mit Mandelmilch gesüßt.

Heute gehört es vermutlich zur Pflicht eines jeden Salento-Besuchers eine Bar (am Besten die Avio Bar in 73100 Lecce, Via Salvatore Trinchese 16, die Familienbar des Urgroßvaters Antonio) aufzusuchen, um diese für die Region typische Kaffeekreation zu verkosten.

Aber im Grunde hält uns nichts davon ab, diesen Eiskaffee mit einem Espresso aus einem italienischen Espressokännchen zu Hause selbst zuzubereiten. Was wir benötigen ist frischester Espresso. Wir konnten in Erfahrung bringen, dass die Original verwendete Kaffeemischung, welche seit vier Generationen von den Quartas verwendet wird, zu 90% aus Arabica und zu 10% aus Robusta besteht. Daher haben wir auch eine derartige Mischung für unseren Iced Coffee Espresso gewählt.

Was wir benötigen:

  • 4 Tassen frisch zubereiteten Espresso
  • 100g Marzipanrohmasse
  • 35ml Mandelmilch
  • 500ml Milcheis (oder Vanilleeis oder Joghurteis)
  • Mandelblättchen nach Belieben

Und so wird´s gemacht:

  1. Die Marzipanrohmasse mit der Mandelmilch und einigen Mandelblättchen in einen Mixer geben und bei hoher Stufe zu einer glatten Masse mixen,
  2. das Milcheis beigeben und mit einem Schneebesen gut vermischen.
  3. Anschließend die fertige Masse luftdicht verschließen und über Nacht (mindestens 12 Stunden) ins Tiefkühlfach stellen.
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  4. Am nächsten Tag einige Mandelblättchen auf einem Backpapier bei 200ºC eine Minute lang rösten,
  5. zwei Eiskugeln (unserer speziellen Eismischung) in eine Tasse oder ein Glas geben,
  6. und mit einem frisch zubereiten Espresso vorsichtig übergießen,
  7. die gerösteten Mandelblättchen darüber streuen und
  8. umgehend servieren.

Obiges Rezept ist unsere Favorit der unterschiedlichsten Varianten des Caffè Salentino. Wenn´s einmal besonders schnell gehen soll, ist aber möglicherweise auch das Original (ein Caffè con ghiaccio con latte di mandorla) eine leckere Variante. Hierzu werden einfach 3 Esslöffel kalte Mandelmilch in ein Glas mit 3 – 4 Eiswürfeln gegossen. Danach den Espresso ganz langsam in das Glas eingießen. Etwas Besonderes wird dieses Kaffeegetränk durch das langsame Eingießen des Espresso. Dabei bleibt die Mandelmilch am Boden und es bilden sich schöne Schichten.

Zur Herkunftsregion: Salento (Salentina) ist der Name des Absatzes des italienischen Stiefels (die rund 100 km langen und 40 km breite Halbinsel im äußersten Südosten Italiens). Sie gehört zur Region Apulien und umfasst die Provinz Lecce sowie Teile der Provinzen Tarent und Brindisi. Lecce, der Geburtsort des Normannenkönigs Tankred, ist neben Brindisi die bedeutendste Stadt der Region.